Liebe Fußballfans, ich habe es Peter überlassen, die einzelnen Abschnitte meiner Berichte mit seinen Überschriften zu belegen. Prompt kommt die Überschrift „mit dem Fahrrad nach Kaiserslautern.“ Glaubt mir, so eine richtiger Aufreißer ist wichtig um Interesse zu wecken. Aber eigentlich könnte ich allein über diese Fahrt mit zwei Freunden Bücher schreiben. Man kann alles so ein wenig heraus putzen um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber glaubt mir, es war noch schlimmer als jeder von euch sich ausmalen kann. Einen kleinen Vorgeschmack möchte ich euch schon einmal vermitteln.
Als wir in Kaiserslautern zu dritt mit dem Fahrrad waren, mußten wir ja wieder nach Haus zurück. Also über den Hunsrück, in Traben Trabach die Mosel bis Koblenz entlang. Dann auf die andere Rheinseite und bis zur Loreley. Was ich nunmehr schildere ist tatsächlich passiert, mein Wort drauf. Wie ich die Loreley mit dem Fahrrad herunter gefahren bin, bekam mein Rad durch das Gespäck hinten so eine Geschwindigkeit, dass ich im hohen Bogen über die Lenkstange flog. Der ganze Stolz, mein schönes blaues Polohemd sah wie ein Sieb aus. Na, ja Kniee und Hände auch nicht besser. Jetzt wird mancher sagen, nun ist er total durchgedreht, die 300 Meter den Felsen runter und dann mit den Kopf auf den Asphalt der Rheinstraße. Wir haben uns dann noch bis nach Rüdesheim geschleppt, dort war die Jugendherberge belegt und wir mußten bei einem Bauern auf den Heuboden schlafen. In den großen Ferien, war die ganze Jugend mit Fahrrädern unterwegs. Nicht mit 24 Gangrädern sondern vorne ein Zahnrad und hinten eines und wenn ein Zahnkranz blank war, wurde die Kette so fest angezogen, dass sie einfach nicht mehr abspringen konnte. Ersatz gab es nirgends. Schön war es trotzdem. Da hatte ich doch auch einen Kochtopf hinten aufgeschnallt um hin und wieder einmal etwas zu kochen. Hat nie geklappt, den habe ich nur spazieren gefahren von Hannover nach Kaiserslautern und zurück.
Um da keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Oder man glaubt vielleicht, dass schon vorher einmal etwas ähnliches passiert sein muß, die Loreley runter oder so, sonst könnte man nicht auf so eine verrückte Idee kommen. Es geschah, als ich auf der Zubringerstraße hinter dem Felsen von der Loreley nach St. Goarshausen runter gefahren bin. Zufrieden ? Der nächste Bericht beschreibt die Kriegsjahre und die Folgen für den Verein.
Gerhard Ahrens
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