1. März 2010 – 1. Bundesliga, Aktuelles, Startseite
1. Bundesliga: die Samstagsspiele im Überblick (Teil I)
In diesem Artikel könnt Ihr die Spielberichte zu den ersten drei Samstagspartien des 24. Spieltags der 1. Fußball Bundesliga nachlesen. Hierbei handelt es sich um die Partien Hertha BSC Berlin – TSG 1899 Hoffenheim, 1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen und VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt.
Hertha BSC Berlin – TSG 1899 Hoffenheim: Berlin bleibt Tabellenletzter
Die Berliner haben zu Hause gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 0:2 (0:1) verloren und bleiben damit weiterhin Tabellenschlusslicht der 1. Bundesliga. Die TSG hat dank der Tore von Demba Ba (35.) und Vedad Ibisevic (90.+2.) nach zwei Spielen ohne Sieg endlich wieder drei Punkte eingefahren und darf sich wieder Hoffnungen aufs internationale Geschäft machen.
Trainer Friedhelm Funkel schickte im Gegensatz zur 0:4-Pleite gegen Benfica Lissabon in der Europa League eine weitaus offensiver eingestellte Mannschaft ins Rennen, so spielten die beiden Stürmer Theofanis Gekas und Adrian Ramos vor dem offensiven Mittelfeldspieler Raffael. Diese taktische Änderung war eine gute Idee, denn die Berliner gingen wesentlich mutiger in die Partie, als in den letzten Begegnungen. Die Hertha erarbeitete sich recht bald Vorteile und kam nach schöner Vorarbeit von Lukas Piszczek in der 13. Minute zu einer Doppelchance durch Raffael und Florian Kringe. Danach versuchten es Ramos (15.) und Raffael (18.) noch mit Distanzschüssen, die allerdings ihr Ziel verfehlten. Hoffenheim kam erst in der 35. Minute zur ersten eigenen Chance, doch diese reichte, um in Führung zu gehen: Demba Ba zog von links nach innen, ließ gleich mehrere Abwehrspieler stehen und schob den Ball dann unhaltbar für Jaroslav Drobny ins lange Eck. Die Gäste-Führung zur Halbzeitpause war sehr schmeichelhaft, denn immerhin war die Hertha fast die komplette erste Halbzeit spielbestimmend.
Während die “Alte Dame” die Angriffsbemühungen nach dem Seitenwechsel weiterhin verstärkte, zogen sich die Kraisgauer sehr weit zurück und taten in der Offensive nur noch das nötigste. Da die Gäste aber in der Defensive sehr gut standen und Hertha in der Vorwärtsbewegung viel zu ideenlos agierte, sprangen keine nennenswerten Chancen mehr heraus. TSG-Torjäger Ibisevic machte dann in der Nachspielzeit nach einem guten Zuspiel von Carlos Eduardo mit seinem Treffer zum 2:0 alles klar (90.+2.).
1. FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen: Bremen stürmt die Mainzer Festung
Dem SV Werder Bremen ist nur etwa 40 Stunden nach dem Einzug ins Achtelfinale der Europa League (4:1 gegen Twente Enschede) ein 2:1 (1:1)-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 gelungen. Damit sind die Bremer in dieser Saison die erste Mannschaft die im Mainzer Bruchwegstadion drei Punkte einfahren konnten, denn davor war der FSV in elf Partien zu Hause noch ungeschlagen (sieben Siege, vier Remis). Die Tore für Werder erzielten Tim Borowski (31.) und Sebastian Prödl (50.), für Mainz konnte Aristide Bancé (45.) zwischenzeitlich ausgleichen.
Werder Trainer Thomas Schaaf hatte sein Team im Vergleich zum Spiel gegen Enschede auf drei Positionen umgestellt, so gönnte er den Dauerbrennern Marko Marin und Hugo Almeida eine Pause, auf Kapitän Torsten Frings musste er wegen einer Gelb-Sperre verzichten. Dafür standen Aaron Hunt, Tim Borowski und Philipp Bargfrede von Beginn an auf dem Platz. In einer temporeichen Anfangsphase waren es allerdings die Gastgeber, die die überlegene Mannschaft waren. Diese Überlegenheit hielt aber nicht lange an, denn Florian Heller flog bereits in der 14. Minute wegen Nachtretens gegen Aaron Hunt mit Rot vom Platz und schwächte sein Team früh. Die Bremer profitierten von der Überzahl und kamen im Anschluss zur ersten Chance der Partie, als Verteidiger Naldo mit einem Distanzschuss aus der zweiten Reihe nur knapp scheiterte (23.). Acht Minuten später durften sich die Gästefans allerdings freuen, denn Tim Borowski brachte einen Freistoß aus gut 30 Metern im Tor der Mainzer unter (31.). Der Treffer zum 1:0, der eigentlich eine Vorlage hätte werden sollen, war das dritte Saisontor des Mittelfeldspielers. Die Gastgeber gaben sich nach dem Gegentreffer aber nicht auf und die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, doch Bo Svenssons Kopfball ging nach einem Freistoß von Elkin Soto nur knapp über das Gehäuse (35.). Sekunden vor der Pause vernaschte Aristide Bance dann aber Verteidiger Naldo mit nur einer Körpertäuschung und zimmerte den Ball aus 20 Metern in die Maschen (45.).
Nach dem Seitenwechsel war es wieder der FSV, der den besseren Start hinlegte, allerdings erwischte Bremen die Gastgeber in der 50. Minute eiskalt, als der eingewechselte Sebastian Prödl nach einem Solo mit links ins lange Eck traf. Der Treffer war das erste Bundesligator für den Österreicher und ein absolutes Traumtor noch dazu! Den Mainzern merkte man danach immer mehr an, dass sie seit der 14. Minute in Unterzahl spielten, trotzdem hatte der unermüdliche Aristide Bancé gleich zwei Mal den Ausgleich auf dem Fuß (66./81.), da er jedoch vergab blieb es beim 2:1 der Bremer, in einem Spiel das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.
VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt: Cacau erneut mit Gala-Vorstellung
Der VfB Stuttgart bleibt dank Cacaus Pflichtspieltreffern Nummer sechs und sieben binnen einer Woche weiterhin in der Erfolgsspur und konnte gegen Eintracht Frankfurt einen 2:1 (2:1)-Sieg einfahren. Die Schwaben liebäugeln nach dem siebten Sieg aus den vergangenen acht Spielen wieder mit dem internationalen Geschäft und haben nur noch fünf Punkte Rückstand auf den fünftplatzierten BVB. Frankfurt versäumte es hingegen die Dortmunder Niederlage gegen den FC Schalke zu nutzen und aufzuschließen.
Christian Gross konnte die Startelf, die bereits im Achtelfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona auf dem Platz stand, einsetzen. Die Frankfurter mussten indes auf den Gelb-gesperrten Selim Teber und den verletzten Innenverteidiger Maik Franz verzichten. Die Partie zwischen den EL-Aspiranten begann sehenswert, denn der für Franz in die Innenverteidigung gerückte Brasilianer Chris brachte seinen Schlussmann Oka Nikolov schon nach wenigen Sekunden durch einen zu kurz geratenen Rückpass in die Bredouille, Nikolov konnte aber gerade noch gegen den heranstürmenden Cacau klären (1.). Der Frankfurter Jung erzielte im direkten Gegenzug fast die Führung der Gäste, aber sein Schuss aus elf Metern ging um Zentimeter über die Latte (2.).
Danach wurde die Partie immer zerfahrener, da sich beide Teams sehr viele Fehlpässe leisteten. Spielfluss suchte man daher vergeblich und auch Torchancen wurden schmerzlich vermisst. Der Stuttgarter Timo Gebhardt hatte in der 21. Minute die bis dato beste Möglichkeit, er verzog seinen Schuss aus zehn Metern jedoch. Obwohl die Schwaben danach immer besser in die Partie kamen, waren es die Gäste, die nach einem dicken Schnitzer von Sami Khedira durch Benjamin Köhler in Front gingen (39.). Die Gästeführung währte allerdings nicht lange, denn Torjäger Cacau stand nach einer Ecke von Gebhardt goldrichtig und nickte aus drei Metern ein (41.). Die Frankfurter hatten sich noch nicht einmal richtig vom Schock des Ausgleichs erholt, da traf Cacau wenige Sekunden vor der Pause nach guter Vorarbeit von Hleb gar zum 2:1 (45.). Die Führung der Gastgeber war zur Pause vollkommen verdient.
Der VfB blieb auch nach dem Wechsel am Drücker, aber Gebhardt versäumte es gleich zwei Mal (50./58.) zum 3:1 nachzulegen und für die frühzeitige Entscheidung zu sorgen. Die Gäste bemühten sich zwar um den Ausgleich, aber Patrick Ochs (62.) und Alexander Meier (68.) konnten das Leder nicht im Gehäuse unterbringen, was im Endeffekt auch so in Ordnung geht, denn Stuttgart war einfach das bessere Team.
Manu für fussballfanseiten.de